Bauherren aufgepasst

Wir möchten andere Bauherren vor falschen Anbietern und Fehlern warnen

Allgemein

Die Baubranche im Allgemeinen hat ihre besonderen Eigenschaften. Davon kann man jeden Tag genug in den Nachrichten lesen. Im Bau kann jeder tätig sein ohne Ausbildung, Kenntnisse, Ehre oder Anstand. Eine grundsätzliche Regel ist, dass jeder in der Baubranche, den man nicht persönlich kennt, von einem nur das Beste will - Geld. Und das ganz gerne ohne Gegenleistung, ohne Kenntnisstand über aktuelle Normen oder Regeln.

Seien Sie auf der Hut. Auf dem Bau weiß jeder alles am Besten, kennt sich in jedem Bereich ausgezeichnet aus und hat über alles eine Meinung. Die Wahrheit ist meistens genau das Gegenteil. Ohne einen Ingenieur oder Architekten können die meisten nicht einmal geradeaus laufen. Pfusch an allen Ecken ist zu erwarten, wenn keiner die Zügel stramm hält. Und ohne Geld passiert schon einmal gar nichts.

Daher ein paar allgemeine Regeln.

Geld

Auf dem Bau gilt: Wer Geld hat, hat die Macht. Wer dem Geld hinterher rennen muss, hat ein Problem. Jede Firma wird sie daher so früh wie möglich zu überzeugen versuchen, Ihr Geld zu bekommen. Haben Sie das Geld überwiesen, haben Sie den Ärger, sobald es doch nicht so läuft wie erwartet.

Die ersten Arbeiten gehen schnell voran. Es wird viel Material verbraucht, der Kunde sieht etwas und freut sich. Aber dann fängt der Kleinkram an. Anschlüsse, Dichtigkeiten, Übergänge, kleine Änderungen, Reinigung, Abnahme usw. kosten meistens viel Zeit und keiner auf dem Bau hat Lust darauf.

Diese Zeit will niemand aufwenden, aber da ohne Geld auf dem Bau nichts passiert, ist es ganz wichtig, dass immer erst nach vollständiger, mängelfreier Fertigstellung bezahlt wird: Wenn die Baufirma sagt, dass sie "fertig ist", ist meistens maximal die Hälfte der Arbeit erledigt und es sollte auch nicht mehr bezahlt werden, bis wirklich alles fertig ist.

Angebotspreise

Preise im Angebot setzen sich aus einigen Posten zusammen: Arbeitszeit, Materialkosten und Sonstiges. Die Kosten für die Arbeitszeit muss aber auf dem Wettbewerb bestehen, da große Auftraggeber hier fixe Stundensätze vorgeben und auch sonst die Stundenlöhne im Internet verglichen werden könnten. Aus diesem Grund werden in den Kosten für die Arbeitszeit nicht die realen Kosten angegeben, sondern meistens Werte um die 30-40€/h. Tatsächlich sind die Kosten jedoch häufig im Bereich 40-70€/h. Die Differenz erscheint dann im Aufschlag auf die Materialkosten. Gerade im Bereich des Innenausbaus beträgt der Faktor hier häufig 1,5-3, d.h. auf dem Angebot erscheint der Einkaufspreis mal drei als Materialkosten. Hier agiert die Branche absichtlich intransparent, so dass es sehr schwer it, Materialpreise im Internet zu recherchieren. Aber dieser Aufschlag ist ok, solange nur das ausgeführt wird, was im Angebot steht: Am Ende zählt der Endpreis.

Gibt es jedoch Mehraufwand oder Nachträge, so stellt sich die Frage nach den Kosten hierfür. Die ursprünglich angebotenen Kosten der Arbeitszeit kann der Anbieter nicht halten, wenn der Mehraufwand nur aus Arbeitszeit besteht - der Anbieter zahlt hier schnell drauf. In diesem Fall benötigen Sie einen verhandlungssicheren Partner auf Ihrer Seite.

Vorleistungen

Gehen Sie niemals in Vorleistung ohne entsprechende Sicherheiten. Bei kleinen Summen mögen Sie das Risiko vielleicht eingehen können. Eine Firma, welche gut wirtschaftet, wird immer ausreichend Geld auf dem Konto oder einen guten Dispokredit haben können, um Vorleistungen selbst zu begleichen. Falls die Firma damit argumentiert, nicht sicher zu sein, ob sie von Ihnen anschließend bezahlt wird, so können Sie eine Bürgschaft anbieten.